Globale im Mai: Humano

– Eine Kamera, 200 Fragen –

Wo liegt der Ursprung des Menschen? Was ist der Grund unserer Existenz?

Im Film Humano dokumentiert der Regisseur Alan Stivelman drei Monate lang seine Reise durch die Anden. Er begegnet einem Schamanen, der ihm zeigt, dass er – bevor er seine Fragen beantworten kann – zuerst lernen muss, Mensch zu sein. Drehbuch dieser intimen Dokumentation waren das Herz des Regisseurs, sein Heft voller Fragen und der Schamane Plácido. Sie sind die Protagonisten dieser einzigartigen Reise in die Tiefen des Unbewussten. „Globale im Mai: Humano“ weiterlesen

Partizipation und Landnutzung im argentinischen Chaco

Partizipation und Landnutzung im argentinischen Chaco – Konflikte und Perspektiven

Während der letzten Jahrzehnte stieg die Landnutzung im argentinischen Chaco, eine der dynamischsten und dabei diversesten Regionen der Erde, rapide an. Neben der traditionellen Subsistenzwirtschaft der indigenen Bevölkerung und der extensiven Weidewirtschaft der ansässigen Kleinbauern investieren immer mehr nationale und internationale Firmen in das fruchtbare Land. Dabei schreitet die Deforestation mit Billigung der Behörden und im Schatten der offiziellen Regelungen in großen Schritten voran. Der Gegensatz zwischen kilometerlanger Monokultur und traditioneller Landbewirtschaftung ist enorm und wirft viele Konflikte auf.

Der Vortrag möchte diese Problematik aufgreifen und einen Einblick in die komplexen Strukturen geben sowie Einflussfaktoren aufzeigen. Gleichzeitig sollen bestehende Möglichkeiten der Teilhabe und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren der Region dargestellt werden.

Die Referentin Julia Schünzel studiert International Area Studies an der MLU und war Anfang 2017 zwei Monate im argentinischen Chaco, um für ihre Master-Arbeit zu forschen.

Brasilien heute: Política, poder e sociedade

Unser zweiter Vortrag der Vortragsreihe „Staat und Demokratie in Lateinamerika“:

\\\\ „Brasilien heute: Política, poder e sociedade“ ////

Die letzten Jahre waren in Brasilien von außergewöhnlichen Ereignissen geprägt: Die Erkenntnisse aus den von WikiLeaks veröffentlichten Unterlagen erschüttern und verändern 2013 das politische System. In einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld bleiben viele der Versprechen der ehemaligen Präsidentin Rousseff unerfüllt, was schließlich 2016 ihr national und international umstrittenes Amtsenthebungsverfahren begünstigt. Die ebenfalls sehr umstrittenen Großereignisse (Fußball-WM 2014, Olympia 2016) konnten nur wenig zur Stabilisierung Brasiliens, seit 2016 unter dem neuen Präsidenten Temer, beitragen. Was gibt es also über Karneval und Umweltzerstörung hinaus aus Brasilien zu berichten? Der Vortrag zeichnet ein aktuelles Bild der brasilianischen Politik und Gesellschaft, diskutiert einzelne innen- sowie außenpolitische Fragen und versucht einen Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen.

Referent: Peter Grüttner, M.A. (Uni Halle)

Der Friedensprozess in Kolumbien

Vortrag: Der Friedensprozess in Kolumbien – Perspektiven und demokratische Entwicklung

Kolumbiens größte Guerilla-Organisation, die FARC-EP, ist dabei ihre Waffen niederzulegen. Seit dem ersten Friedensdialog von 2012 in Oslo wurde einiges getan, um den sozialen Konflikt zu beenden, der das Land seit mehr als einem halben Jahrhundert erschüttert. Zwischen der Regierung unter Präsident Santos und den Rebellenführern wird zunächst ein Friedensvertrag ausgehandelt. 2016 folgt die Volksabstimmung dazu. Das Unfassbare: die knappe Mehrheit der Kolumbianer stimmt mit „Nein“ dagegen! Bislang haben die bewaffneten Auseinandersetzungen mit den FARC zu hunderttausenden Toten und Millionen „desplazados“ (Vertriebenen) geführt – eine traurige Bilanz, die das südamerikanische Schwellenland auch international als sozialen Krisenherd auszeichnet.
In dem Vortrag geht es nicht nur darum, die Geschichte des Konfliktes nachzuzeichnen sondern es soll auch diskutiert werden, ob der bisherige Friedensvertrag tatsächlich einen „nachhaltigen Frieden“ für die kolumbianische Bevölkerung bedeutet.

Referent: Gordon Schmidt B.A. (Uni Halle)
Ort: Radio Corax
Uhrzeit: 19h

(Foto von: MrPenguin20)

Globale im Mai: Hija de la Laguna – Daughter of the Lake

Im Dokumentarfilm „Hija de la Laguna“ geht es um eine Thematik und einen Kampf, wie es ihn aktuell in verschiedenen Teilen Lateinamerikas gibt. Im Anschluss an den Film werden wir über Skype mit dem peruanischen Regisseur und Dokumentarfilmer Ernesto Cabellos Damián sprechen können.

Filmpartner im Mai ist der Solidaridad e.V.

„Globale im Mai: Hija de la Laguna – Daughter of the Lake“ weiterlesen

Wer bildet wen? Bildungsprojekte und indigene Kämpfe in Ecuador

Unser letzter Vortrag in diesem Semester – Vortrag und Gespräch mit Emilia Portaluppi von der MLU Halle Wittenberg:

„Wer bildet wen? Bildungsprojekte und indigene Kämpfe in Ecuador“

Für den Kampf der indigenen Bevölkerung Ecuadors war die Schaffung eines eigenen alternativen Bildungssystems ein großer Erfolg. Im ganzen Land besuchen derzeit über 130.000 SchülerInnen aus acht verschiedenen einheimischen Sprachgruppen diesbezügliche Institutionen. Gegenüber staatlichen Versuchen kultureller Homogenisierung und bildungspolitischer Ausgrenzung indigener Bevölkerungsgruppen wurde hier ein Korrektiv geschaffen. Bilinguale interkulturelle Bildung war und ist ein Mittel dieses politischen Kampfes. Ein Kampf gegen eine weiterhin andauernde Hispanisierung, chronische Unterfinanzierung und die ökonomisch prekäre Lage großer Teile der indigenen Bevölkerung Ecuadors.
Der Vortrag spannt einen Bogen von den ersten Ideenexperimenten der Bewegung in den 1940er Jahren über deren Institutionalisierung in den 1990er Jahren und die schwierigen Auseinandersetzungen um die Autonomie der Bildungseinrichtungen in jüngster Zeit.

Wir freuen uns über alte und neue Gesichter und auf eine spannende Diskussion mit Euch!

Eine Veranstaltung der Vortragsreihe “Bildung in Lateinamerika” in Kooperation mit Bildung inklusive e.V. – Verein zur Förderung der Bildungsvielfalt

Bildung und Fernsehen in Lateinamerika: Beispiel der Telenovela

Zu Gast bei uns Prof. Dr. Joachim Michael von der Uni Bielefeld
Zusammen wollen wir folgende Fragen angehen:

Kann Fernsehen bilden?
Die Frage spitzt sich zu, wenn sie auf das Genre der Telenovela bezogen wird, die sich als kommerzielles Format und als scheinbar unendlich recycelte Formel darstellt. Inwieweit also kann die Telenovela qualifizierende Kenntnisse und Kompetenzen vermitteln?

In Bezug auf die brasilianischen Telenovelas soll untersucht werden, inwieweit das Genre den Zuschauern Inhalte vermittelt, die nicht vollständig im Unterhaltungsformat des seriellen Melodramas aufgehen. Zu denken wäre in erster Linie an Themen aus Gegenwart und Vergangenheit des Landes, die nicht selten den Wissenshorizont erweitern und gesellschaftliche Debatten anstoßen oder verstärken sollen.

Darüber hinaus gilt es jedoch, den grundsätzlichen Bezug der Gattung zur Bildung zu diskutieren. Vor diesem Hintergrund ist das Paradox der audiovisuellen Alphabetisierung zu erörtern. Gemeint ist, dass zwar die Alphabetisierungsrate in den meisten lateinamerikanischen Ländern sehr hoch (über 90%) ist, aber trotzdem wenig gelesen wird, und dass in die Lücke, die die Abwesenheit des Buches schlägt, das Fernsehen springt.

Dieses Verhältnis zwischen Buch und Fernsehen wollen wir am Beispiel der Telenovela zu diskutieren. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob und inwieweit die Telenovelaschau in einer dominant audiovisuellen Kultur nicht auch an sich Kenntnisse und Kompetenzen generiert, die im weiteren Sinne als Bildung angesehen werden könnten oder müssten.

…eine Veranstaltung der Vortragsreihe „Bildung in Lateinamerika“ des solidaridad e.V. in Kooperation mit Bildung inklusive

Ressourcenpolitik und innerstaatliche Konflikte in Bolivien und Venezuela

Ressourcenpolitik und innerstaatliche Konflikte in Bolivien und Venezuela
/// Vortrag und Gespräch mit Annegret Kuhn (GIGA Institut Hamburg) ///

Wie zahlreiche Beispiele weltweit gezeigt haben, kann die Förderung natürlicher Ressourcen zu gravierenden innerstaatlichen Konflikten führen. Auch in den ressourcen“reichen“ Ländern Bolivien und Venezuela lassen sich soziale und politische Konflikte verzeichnen, die zumindest teilweise auf die nationalen Ressourcenpolitiken zurückzuführen sind. Der Vortrag wird einen Überblick über den staatlichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen in den beiden Ländern geben und dabei vergleichbare Entwicklungen ebenso wie zentrale Unterschiede veranschaulichen.

Die Referentin Annegret Kuhn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am GIGA Institut in Hamburg und forscht dort zu Ressourcenreichtum und innerstaatlichen Konflikten. Sie hat zum Thema Konfliktdynamiken in Erdölstaaten promoviert, wobei ihr Schwerpunkt auf den Andenländern Venezuela und Bolivien liegt.

SOLI-Party

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VereinsInteressierte und PartyPeople,
das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir wollen mit Euch eine große Soli-Geburtstagssause feiern! 2016 hat es gleich doppelt in sich:

10 Jahre Solidaridad e.V. und 5 Jahre Bildung inklusive sind zwei sehr gute Gründe, um einen wunderschönen Tag und eine großartige Nacht in unserer Lieblingslokalität, der Goldene Rose zu verbringen!

Nach jeder Menge schweißtreibender Planung und rauchenden Köpfen freuen wir uns, Euch unser super-duper-megageiles Programm zu präsentieren:

ab 16 Uhr:
Kaffee und Kuchen mit dezenter Pianobegleitung
Knete machen und Riesen-Seifenblasen für Klein und Groß
Koch-Workshop Latinoamericano
ImproJam – taketwo (Instrumente-Installation für jedermensch)
Upcycling Workshop

ab 19 Uhr:
gibts ne Vereinsvorstellung und einen kleinen politischen Beitrag aus Lateinamerika, und natürlich lecker Abendbrot

20 Uhr:
José Antonio González unplugged, aus El Salvador, endlich wieder in Halle!!!
ab 21 Uhr:
DJ Team Glück und Musik an der Bar (Glück und Musik – auf Radio Corax 95.9)

22 Uhr:
Prof. Zausel & Dr. Pirat – musikalisch unterlegte Faxenmacherei in Schleife, im Gewölbe, aka Tony Mahony (mit Loop, und Trompete, und Poi)
ab 23 Uhr bis ultimo:
wird im Gewölbe weitergetanzt mit WorldMusic und später dann Drum’n’Bass

Wir freuen uns auf Euch und auf uns und alle Menschen, die ihr mitbringt! Je mehr ihr trinkt, desto mehr geht an die Goldene Rose (lohnt sich also), und je mehr ihr tanzt, desto mehr trinkt ihr, und das Essen schmeckt sowieso, und dann noch gute Musik dazu…na ihr wisst schon.
Das wird großartig! Wir freuen uns!

680km toter Fluss – Dammbruch der Bergbaudeponie bei Mariana in Brasilien

680km toter Fluss – Dammbruch der Bergbaudeponie bei Mariana in Brasilien
/// Vortrag und Gespräch mit Christian Russau (GegenStrömung, Berlin) ///

Es ist das folgenschwerste Bergwerksunglück aller Zeiten: Die toxischen 62 Mio. Tonnen Schlammassen der Deponiehalden waren nach dem Dammbruch durch die Flüsse Gualaxo do Norte und Rio do Carmo in den Fluss Rio Doce gerauscht, durchquerten und verseuchten diesen auf 680 km Länge, bevor sich die Schlammblase aus Eisen, Aluminium, Chrom, Zink sowie weiteren Schwermetallen in der Mündung des Rio Doce im Atlantik breitmachte. Die Schlammblase wächst dort jeden Tag um 250 km2. Die am Fluss befragten Kleinfischer, Anwohner, die vom Trinkwasser des Flusses abhängig sind, sowie die am Fluss lebenden indigenen Gemeinden beschweren sich über katastrophales Krisenmanagement, unzureichende Aufklärung über die Wasserqualität, einige berichten von regelrechten Kämpfen der Bewohner um das wenige gelieferte Trinkwasser in Flaschen. Noch Monate nach dem Dammbruch beklagen sich die Anwohner, die Behörden und die verantwortlichen Firmen (Samarco, Vale, BHP Billiton) – so die Anwohner – würden sie nicht angemessen informieren, bis heute herrsche weder Klarheit über den Zustand des Wassers, noch sei den Fischern klar, wann und wo sie Fischen dürften.

Christian Russau ist Journalist und Autor und ist im März den Rio Doce von der Mündung im Bundesstaat Espírito Santo bis zum Ort des Dammbruchs im Bundesstaat Minas Gerais entlang gereist und wird uns berichten, wie die Situation derzeit aussieht. Und er wird auch über die deutschen Verwicklungen reden, welche Firmen welche Rolle bei dem Ganzen spielen.